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Hochzeitspaare lassen es krachen

Hochzeitspaare lassen es krachen

Immer häufiger Feuerwerk zur Feier

Wer heiratet, will einen unvergesslichen Tag erleben. Viele Brautpaare wollen es richtig krachen lassen. Für sie gehört mittlerweile ein Feuerwerk einfach dazu – doch das sorgt häufig für Ärger.

[dropcap type=“circle“ color=“#ffffff“ background=“#555555″]k[/dropcap]nallrot ist das Schild am Eingang zum Weinberg: "Feuerwerk. Sicherheitsbereich. Betreten verboten!" Es dunkelt – und schon schießen bunte Strahlen und berstende Kugelblitze in den Himmel, zehn Minuten lang. Hochzeit auf Burg Schwarzenstein hoch über dem Rhein im hessischen Geisenheim: Braut und Bräutigam können ein Himmelsgeschenk genießen – und sich ihr ganzes Leben daran erinnern. Immer häufiger krönen Feuerwerke Vermählungen. "Vor 10 oder 20 Jahren gab es das noch seltener", sagt die erste Vorsitzende des Bundes deutscher Hochzeitsplaner, Friederike Mauritz, in Frankfurt am Main. "Heute wird bei Hochzeiten mehr auf die Optik geachtet." Feuerwerkfirmen böten nun auch kleinere Spektakel für weniger als 1000 Euro an.

Bei der Berlinerin Heike Bill (Name geändert) war das Feuerwerk bei der Hochzeit eine Überraschung der Brauteltern. Sie empfand es als einen Höhepunkt: "Für uns hat es bedeutet, an diesem besonderen, aber auch stressigen Tag einen Moment innehalten zu können, in den Himmel zu schauen und uns einfach zu freuen." Der Moment hat allerdings seinen Preis. "Beim Feuerwerk zahlt man für jede Minute", erklärte Stephanie Teigelkamp, Gastgeberin der beiden Restaurants von Burg Schwarzenstein. "Das können schon 5000 bis 6000 Euro sein. Die Leute wollen etwas Unvergessliches haben." Hochzeitsplanerin Mauritz schätzt, dass bei jeder 20. bis 30. Vermählung ein Feuerwerk am Himmel leuchtet. 2013 hat das Statistische Bundesamt rund 375.000 Eheschließungen in Deutschland registriert.

Hunderte Feuerwerksveranstalter

[quote align=“left“ color=“#999999″]Herzbomben und Glücksklee, Feuertöpfe und Fontänen, Wasserfälle und Vulkane[/quote] Trotz Eheschließung bleiben sie die Kinder ihrer Eltern. Das sieht auch der Bundesfinanzhof so, die Eltern der Brautleute können weiterhin Kindergeld bekommen. "Herzbomben" und "Glücksklee", "Feuertöpfe" und "Fontänen", "Wasserfälle" und "Vulkane" – die Liste der Feuerwerksmotive für Hochzeiten ist lang. Der Münchener Norbert Stöcklin, nach eigener Aussage auch offizieller Pyrotechniker des Königreichs Saudi-Arabien, hat sich auf Feuerwerke mit synchronisierter Musik spezialisiert: Auf gutem Niveau böten das bundesweit nur ein paar Dutzend Firmen an. Die Gesamtzahl der Feuerwerksveranstalter gehe dagegen in die Hunderte. An Silvester zündet jeder Raketen, aber sonst bekommen Privatleute laut Wilke selten eine Ausnahmegenehmigung für ein großes Feuerwerk.

[dropcap type=“circle“ color=“#ffffff“ background=“#555555″]A[/dropcap]uch Experten mit einem Pyro-Schein, den es nach einem Lehrgang und einer Prüfung gibt, müssen diese selbst bei Regen möglichen Spektakel bei der Gemeinde anmelden. Wilke erinnert sich: "Wir hatten schon Absagen wegen eines Altenheims oder brütender Vögel in der Nähe." Carsten-Michael Pix vom Deutschen Feuerwehrverband in Berlin sagt: "Wir stehen Feuerwerken bei Hochzeiten nicht negativ gegenüber." Doch es müsse auf die Sicherheit geachtet werden: "Feuerwerkskörper können auch auf Gäste oder trockenen Waldboden fallen." Mitunter werde sogar die kostenpflichtige Anwesenheit der Feuerwehr zur Auflage gemacht. Nach Aussage des Vorsitzenden des Deutschen Sprengverbands, Jörg Rennert, entscheiden Kommunen sehr unterschiedlich. "Das hängt auch davon ab, ob sich Anwohner beschweren, weil es immer wieder am selben Ort Feuerwerke gibt", sagt der Geschäftsführer der Dresdner Sprengschule.

Einer Bürgerinitiative ist es einfach zu viel

In Geisenheim hat sich im Juli sogar eine Bürgerinitiative (BI) formiert. Ihr Mitbegründer Ernst von Voigt erklärt: "Gegen ein paar Feuerwerke haben wir nichts, aber im Sommer gibt es eine extreme Häufung." Aus dem Schlaf gerissene Kinder und Schichtarbeiter, kläffende Hunde, Feinstaubbelastung: Kürzlich überreichte die BI im Geisenheimer Rathaus 182 Unterschriften. Ihre Forderung: jährlich höchstens acht Feuerwerke bis spätestens 22 Uhr.

Feinstaub? Stephanie Teigelkamp von Burg Schwarzenstein lacht: "Diese Belastung haben wir doch schon, wenn drei im Garten grillen. Andere Anwohner sagen: "Schön, ein Feuerwerk, wir haben uns auf die Terrasse gesetzt, zugeschaut und ein kleines Video gedreht."" Doch Burg Schwarzenstein könne der BI entgegenkommen und die Zahl der Feuerwerke auf rund 15 pro Jahr begrenzen. Im Juni und Juli solle um 22.30 Uhr Schluss sein, sonst schon um 22.00 Uhr. Verboten sind in vielen Bundesländern inzwischen die Himmelslaternen, die früher auch bei Hochzeiten in die Höhe schwebten. Manche hatten damit Wälder und Reetdächer in Brand gesetzt. Der Wormser Pyrotechniker Wilke weiß aber einen Ausweg: "Es gibt sie noch mit Schnüren. Die kann man wie einen Drachen wieder runterholen."

Quelle: n-tv.de , Jens Albes, dpa